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Diskreditierung der Ärzte muss ein Ende haben!

Berlin, Köln, 08.04.2008.- Zu der aktuellen öffentlichen Diskussion um den ärztlichen Beruf äußert sich der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, in Berlin.


? Die mit der letzten Gesundheitsreform angestoßenen Veränderungen bei der Finanzierung des Gesetzlichen Krankenversicherung nehmen im Rahmen der Vorbereitung auf den Gesundheitsfonds und den morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich Formen an. Nachvollziehbar ist eine hohe Verunsicherung bei den Beteiligten, da die Folgewirkungen derzeit nur schwer abschätzbar sind.

Diese Situation aber zu nutzen, um Ärzte schlecht zu reden, ist nicht akzeptabel. In der Diskussion um Wartezeiten der Patienten in der Praxis wird den Kollegen sofort eine Zwei-Klassen-Medizin unterstellt. Wahr ist, dass es für Hausärzte keine Zwei-Klassen-Medizin gibt. Durch die abnehmende Hausarztdichte steigt bei einer älter werdenden Gesellschaft zunehmend der Anteil an chronisch kranken Patienten. Damit wächst die Arbeitslast der Hausärzte. Die gleichzeitige Versorgung des nicht unerheblichen Anteils an Akutpatienten in einer Praxis erschwert allein aus medizinischer Notwendigkeit die Terminorganisation. Uns Hausärzten gelingt es dennoch täglich, allen Patienten ungeachtet ihres Versichertenstatus gleichermaßen gerecht zu werden.

Die daraus entstehenden Arbeitsbedingen für Hausärzte sind aber nicht mehr hinnehmbar, zumal der absehbare Hausarztmangel für eine weitere Verschlechterung sorgen wird.  Der Deutsche Hausärzteverband kämpft deshalb mit neuen Vertragsformen um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Honorarsituation, die in Kollektivverträgen nicht erreicht wurden.

Das Schwarze-Peter-Spiel, bei dem grundsätzlich den Ärzten die Schuld für Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen zugeschoben wird, muss ein Ende haben. Auch die aktuellen Tarifverhandlungen für Klinikärzte sind ein weiteres Beispiel dafür. Die Kollegen in den Kliniken arbeiten sehr hart für eine optimale Versorgung ihrer Patienten. Der Marburger Bund fordert deshalb zu Recht eine entsprechende finanzielle Angleichung der Gehälter.?

Kontakt:
Manfred King
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Pressemitteilung vom 08.04.2008

 

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