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Für Vorsorge, gegen Hausärzte? - Forderungen des BVKJ gehen an der Realität vorbei

 

Köln / Berlin, 27. Mai 2008. ? Der Deutsche Hausärzteverband e.V. begrüßt ausdrücklich den Beschluss des G-BA vom 15.5.2008, der die Vorsorgelücke zwischen der U7 und der U8 durch die Einführung einer von Kinder- und Jugendärzten und Hausärzten durchzuführenden U7a schließt.

Inakzeptabel  und unkollegial hingegen ist die Forderung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in seiner Pressemitteilung vom 16.05.2008 zu bewerten, dass lediglich Ärzte mit einer Weiterbildung in der Kinderheilkunde die nötige Kompetenz für derartige Untersuchungen besäßen.

Das Gegenteil haben die Hausärzte, die vielfach von den Patienten als Familienärzte angesehen werden, in der Vergangenheit immer wieder bewiesen.
Gerade die Bestandteile der neu eingeführten U7a-Vorsorgeuntersuchung betreffen weniger speziell pädiatrische Themen als vielmehr präventivmedizinische, die auch zum Alltagsgeschäft des Hausarztes gehören. Zudem sind seit Jahren auch pädiatrische Inhalte zur Weiterbildungsordnung bei Allgemeinmedizinern vorgesehen.

Insbesondere in der Gewaltprävention ist auch die Rolle des Haus-, der häufig doch vielmehr ein Familienarzt und damit häufig erste Anlaufstelle ist, nicht zu unterschätzen. Er kennt familiäre Hintergründe und kann häufig schon im Vorfeld Risikofaktoren und intrafamiliäre Konflikte erkennen und gegebenenfalls intervenieren.

Der Versuch des BVKJ seine verbandspolitischen Partikularinteressen an dieser Stelle durchzusetzen stört empfindlich die durch über Jahre gewachsene und bewährte Vertrauensbindung zwischen Hausarzt und Patient, wichtige Informationen der von Allgemeinärzten über lange Zeit erhobene Anamnese gehen verloren.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte muss sich deshalb fragen lassen, wessen Interessen unter dem Namen der Vorsorge an dieser Stelle verfolgt werden.

Kontakt:
Manfred King
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Von-der-Wettern-Straße 27
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Tel.: 02203 / 5756-1041
Email: manfred.king@hausaerzteverband.de


Pressemitteilung vom 03.06.2008

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