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Hausärzte finden sich in den Honorarforderungen der KBV nicht wieder

Köln, Berlin, 13.08.2008. - Zum aktuellen Stand der Honorarverhandlungen im Bewertungsausschuss der Krankenkassen und Ärzte nimmt der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, heute in Berlin Stellung:

 

?Die Hausärzte Deutschlands erwarten, dass die von der Politik versprochene Erhöhung des Honorars für ambulante Leistungen mindestens in der Höhe von 2,5 Milliarden Euro ab dem nächsten Jahr erfolgt. Insofern ist jedes andere Angebot, dass jetzt im Bewertungsausschuss vorgelegt wird, inakzeptabel. Hier hätte es offensichtlich zu einer besseren Absprache zwischen Politik und Kassen kommen müssen, auf welchem Wege die Finanzierung sichergestellt werden kann. Diesen Konflikt nun auf dem Rücken der Ärzte und ihrer Patienten auszutragen, ist unangemessen.

 

Die aktuelle Unterfinanzierung des ambulanten Sektors ist schon jetzt für eine bestmögliche Versorgung der Patienten nicht mehr tragbar. Wenn sich daran in naher Zukunft nichts ändert, kann die Patientenversorgung nicht mehr gewährleistet werden.
Für ein angemessenes Honorarniveau muss endlich gesorgt werden und auch die Angleichung Ost ist überfällig.

 

Bereits seit einigen Monaten brodeln die Proteste der Hausärzte in Bayern und der Ärzte in Baden-Württemberg. Die Körbe, in denen die Rückgaben der Zulassungen liegen, sind noch lange nicht geschlossen. Der Unmut der Hausärzte und ihr Widerstand gegen die Unterfinanzierung sind nicht beendet und weitere Proteste können nicht ausgeschlossen werden!

 

Wir Hausärzte sehen allerdings auch, dass die KBV gerade gegen die Ungleichbehandlung der Hausarzthonorare wiederum nichts unternommen hat. In den Vorschlägen der KBV zu einer neuen Gebührenordnung für den Bewertungsausschuss finden sich keine Lösungen zur Aufhebung der Ungleichbehandlung in der hausärztlichen und fachärztlichen Honorarverteilung. Auch nach diesen aktuellen Vorschlägen wird die Unterbezahlung der hausärztlichen Leistungen nicht aufgehoben. Das ist der eigentliche Skandal. Damit wird die hausärztliche Versorgung der Zukunft bewusst gefährdet.

 

Der Deutsche Hausärzteverband ist in der Lage, wie der Hausarztzentrierte Vertrag mit der AOK Baden-Württemberg zeigt, die hausärztliche Versorgung für die Versicherten auf einem adäquaten Honorarniveau zu gewährleisten.?


Kontakt:
Manfred King
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Hausärzteverband e.V.
Von-der-Wettern-Straße 27
51149 Köln
Tel.: 02203 ? 57 56 1041
Fax: 02203 ? 57 56 7000
Mail: manfred.king@hausaerzteverband.de

 

Pressemitteilung vom 13.08.2008

 

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