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Hausärzte gestalten die Zukunft - Pressemitteilung Ulm 19.05.2008

 

Anlässlich der Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes im Vorfeld des Ärztetages 2008 in Ulm, resümiert der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt die Situation der Hausärzte in Deutschland:

? Dass verkrustete Strukturen nicht eine Naturkatastrophe sind, aus der man nicht entkommen kann, sondern Systeme sind, die man verlassen kann, stellen aktuell die Hausärzte unter Beweis. Der auf der Grundlage des § 73b SGB V im Juli 2008 beginnende Hausarztvertrag zwischen dem Deutschen Hausärzteverband, MEDI und der AOK Baden-Württemberg zeigt, wie man Probleme im Gesundheitswesen lösen kann. Die hausärztliche Versorgung der Zukunft ist in Gefahr, wenn man weiterhin ignoriert, dass schlechte Arbeitsbedingungen, fehlendes Preis-Leistungs-Verhältnis, überbordende Bürokratie und diffuse Weiterbildungsordnungen letztlich dazu führen, dass es in dieser Republik keine Hausärzte mehr gibt, weil dieser Beruf so unattraktiv geworden ist wie kein zweiter. Heute nennt man das noch Nachwuchsmangel ? in einigen Jahren wird es für das Gros der Patienten keinen Hausarzt mehr geben.

 

Das muss nicht sein, wenn man ernsthaft an Problemlösungsstrategien interessiert ist. Der Deutsche Hausärzteverband hat im Gegensatz zur tradierten ärztlichen Selbstverwaltung an Strategien und Konzepten gearbeitet, die jetzt ihre Früchte tragen. Und, er hat den vom Gesetzgeber gewollten Wettbewerb angenommen und einen Hausarztvertrag gestaltet, der allen Beteiligten Vorteile bietet. Krankenkasse, Ärzte und Patienten profitieren von der neuen hausärztlichen Regelversorgung in Baden-Württemberg gleichermaßen, weil Ressourcen intelligent genutzt und Anreize sinnvoll gestaltet sind. Denn eigentlich geht es doch nur um das eine Ziel: die Patientenversorgung unter bestmöglichen Arbeitsmöglichkeiten der Hausärzte optimal zu gestalten!

 

Die Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes hat sich im September 2007 in Berlin ganz klar für den Weg ausgesprochen, eigene Versorgungsverträge abzuschließen und somit den Hausärzten wieder eine Perspektive und Zukunft bieten zu können. Leistungsgerechte Honorierung, zumutbare Arbeitsgestaltung, sinnvolle Fortbildungsmaßnahmen, Therapiefreiheit im Rahmen von Leitlinien und einer rationalen Arzneimitteltherapie sind die wesentlichen Elemente, Hausärzten wieder den Sinn ihrer Arbeit zurückzugeben und diesen Beruf für junge Mediziner attraktiv zu machen.

 

Auch in unserem Gesundheitswesen, das scheinbar keine realistischen Zukunftsszenarien mehr entwickeln kann, weil es sich ausschließlich in den verkrusteten Grenzen des alten Systems bewegt, ist Neues und Besseres möglich.

 

In diesem Sinne ist der Hausarztvertrag in Baden-Württemberg ein Benchmark für die ganze Republik. Denn, er kann in jedem Land, in jeder Region umgesetzt werden.?

 

Pressemitteilung vom 19.05.2008 in Ulm

 

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