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Neuer Hausarztvertrag in Baden-Württemberg: Vertragspartner wollen Kinderärzte beteiligen

Mit einer gemeinsamen Presseerklärung wenden sich AOK, Hausärzteverband und MEDI gegen die Kritik von Kinder- und Jugendärzten am neuen Hausarztvertrag. "Unser Vertrag steht allen Kinderärzten offen und sie werden sich ab Juli einschreiben können. Außerdem sind spezielle Regelungen im Vertrag vorgesehen, die nur für die Behandlung durch Kinder- und Jugendärzte gelten werden. Im Gesetz gilt der Begriff 'Hausarzt' sowohl für den Allgemeinarzt, als auch für den Kinderarzt, aber natürlich sind hier Differenzierungen notwendig", so Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg am Mittwoch (25.06.2008) in Stuttgart.

 

Für die Vertragspartner sind die jetzt öffentlich von Kinderärzten geäußerten Vorbehalte gegen den neuen Vertrag nicht nachvollziehbar. "Eine Abgrenzung vom Kinder- zum Allgemeinarzt ist immer schwierig. Allein eine Altersgrenze bei den jüngsten Patienten zu definieren, bis zu der Kinderärzte zuständig sind,  scheitert an den Realitäten. Heute werden Kinder und insbesondere Jugendliche bereits vielfach von Allgemeinärzten behandelt", so Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender des MEDI Verbundes. Der Vertrag bietet Kinderärzten eine deutlich höhere Vergütung an, ganz besonders dann, wenn sie sich um chronisch kranke Kinder kümmern, zum Beispiel bei Asthma oder Neurodermitis. Baumgärtner: "Für eine Antihaltung der Kinder- und Jugendärzte gibt es keinen Grund. Unser Vertrag berücksichtigt durchaus die speziellen Anforderungen von Kinderärzten, etwa bei der Fortbildung oder der Teilnahmepflicht an einem strukturierten Behandlungsprogramm für Asthmatiker."

Für den Hausärzteverband kann die Vertragsgestaltung nicht wirklich Anlass der Kinderarztkritik sein: "Hier lassen sich wohl einige Kinderärzte vor den Karren berufspolitischer Interessen spannen. Wenn das so ist, bleibt das Wohl der Patienten auf der Strecke und das darf nicht sein", meint der Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, Dr. Berthold Dietsche.

Die Vertragspartner gehen davon aus, dass die meisten der rund 700 Kinderärzte in Baden-Württemberg das Vertragsangebot annehmen werden.

Pressekontakt:
AOK Baden-Württemberg, Pressestelle
Telefon: 0711 2593-231
E-Mail


Hausärzteverband, Pressestelle
Telefon: 02203 575 610 41
E-Mail


MEDI Verbund, Pressestelle

Telefon: 0711 80 60 79-73
E-Mail

 

Gemeinsame Presseerklärung vom 26.06.2008

 

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