Für die Vertragspartner sind die jetzt öffentlich von Kinderärzten geäußerten Vorbehalte gegen den neuen Vertrag nicht nachvollziehbar. "Eine Abgrenzung vom Kinder- zum Allgemeinarzt ist immer schwierig. Allein eine Altersgrenze bei den jüngsten Patienten zu definieren, bis zu der Kinderärzte zuständig sind, scheitert an den Realitäten. Heute werden Kinder und insbesondere Jugendliche bereits vielfach von Allgemeinärzten behandelt", so Dr. Werner Baumgärtner, Vorsitzender des MEDI Verbundes. Der Vertrag bietet Kinderärzten eine deutlich höhere Vergütung an, ganz besonders dann, wenn sie sich um chronisch kranke Kinder kümmern, zum Beispiel bei Asthma oder Neurodermitis. Baumgärtner: "Für eine Antihaltung der Kinder- und Jugendärzte gibt es keinen Grund. Unser Vertrag berücksichtigt durchaus die speziellen Anforderungen von Kinderärzten, etwa bei der Fortbildung oder der Teilnahmepflicht an einem strukturierten Behandlungsprogramm für Asthmatiker."
Für den Hausärzteverband kann die Vertragsgestaltung nicht wirklich Anlass der Kinderarztkritik sein: "Hier lassen sich wohl einige Kinderärzte vor den Karren berufspolitischer Interessen spannen. Wenn das so ist, bleibt das Wohl der Patienten auf der Strecke und das darf nicht sein", meint der Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, Dr. Berthold Dietsche.
Die Vertragspartner gehen davon aus, dass die meisten der rund 700 Kinderärzte in Baden-Württemberg das Vertragsangebot annehmen werden.
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Gemeinsame Presseerklärung vom 26.06.2008