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Das Institut für hausärztliche Fortbildung (IhF) im Deutschen Hausärzteverband gibt regelmäßig den praxisnahen IhF-Newsletter speziell für Hausärztinnen und Hausärzte raus. Darin wird über die aktuellsten hausärztlich relevanten Themen sowie über Fortbildungsmöglichkeiten informiert und Sie erhalten Tipps und exklusive Praxishilfen für den Alltag.

IHF News und Updates

Divertikulitis Bildgebung, Antibiotika, Koloskopie, Chirurgie

Wie stellt man die Diagnose? Sollen grundsätzlich Antibiotika zur Therapie verwendet werden? Soll nach einer Divertikulitis eine Koloskopie erfolgen? Wann ist bei einer rezidivierenden Divertikulitis die Chirurgie indiziert?

Wie stellt man die Diagnose? Auch bei typischer Symptomatik raten beide Spezialisten für die erste Episode, die Diagnose computertomographisch zu sichern. Bemerkenswerterweise wird der Ultraschall als Diagnosegerät nicht erwähnt. 

Sollen grundsätzlich Antibiotika zur Therapie verwendet werden? Beide Gastroenterologen betonen, dass genügend Daten vorliegen, um bei einer unkomplizierten, diagnostisch gesicherten Divertikulitis auf Antibiotika zu verzichten. Eine Absprache mit der Patientin / dem Patienten mit zeitnaher Nachkontrolle ist empfehlenswert.

Soll nach einer Divertikulitis eine Koloskopie erfolgen? Die Chance, dass nach einer unkomplizierten Divertikulitis ein Kolonkarzinom entdeckt wird, beträgt 1,3%. Deshalb besteht Einigkeit unter den beiden Experten, dass die routinemässige Koloskopie nach einem Verlauf ohne Komplikationen nicht indiziert ist. Diese Situation ändert sich bei kompliziertem Verlauf, wo die Wahrscheinlichkeit eines Karzinoms bei 7,9% liegt.

Wann ist bei einer rezidivierenden Divertikulitis die Chirurgie indiziert? Das Dogma, nach zwei oder mehr Rezidiven eine chirurgische Sanierung durchzuführen, gilt nicht mehr. In Langzeit-Beobachtungsstudien waren keine Vorteile durch den Eingriff zu erkennen. Diese Ansicht wird von beiden Referenten angezweifelt. Die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs im Folgejahr wird mit jedem neuen Schub höher – 1. Schub: 8%, 2. Schub: 19%, 3. Schub: 24%. In randomisierten Studien war die Lebensqualität bei rezidivierenden Verläufen nach Chirurgie besser.

Merke: Bildgebung bei 1. Schub, keine Antibiotika bei unkompliziertem Verlauf, keine Routine-Koloskopie danach, Operation bei rezidivierendem Verlauf erwägen. (Abstract kostenfrei verfügbar)

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