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Allgemeinmedizin im PJ stärken ? Pflichtquartal einführen

Die Ausbildung in der Allgemeinmedizin ist die Basis der Primärversorgung. Daher ist eine Neuordnung der Approbationsordnung notwendig, um für den dringend benötigten Hausarztnachwuchs zu sorgen. Im Zuge der anstehenden Novellierung spricht sich die Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes für ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin ab 2019 im PJ aus.

?Die Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr (PJ) zu stärken, ist eine der dringlichsten Aufgaben, um Medizinstudenten an den Beruf des Hausarztes heranzuführen?, erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, in Berlin. Anfang Mai hat sich die Delegiertenversammlung des Deutschen Hausärzteverbandes in Hamburg geschlossen für ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin ab 2019 im PJ ausgesprochen und einen entsprechenden Antrag verabschiedet. ?Die hausärztliche Versorgung zu stärken, ist für ein demografiefestes Gesundheitswesen unverzichtbar und kann nicht Partikularinteressen wissenschaftlicher Fachgesellschaften und des Fakultätentages untergeordnet werden?, sagt Weigeldt.

Die Ausbildung in der Allgemeinmedizin ist ein wesentlicher Schlüssel, um Studierende versorgungsorientiert an das Gesundheitssystem heranzuführen. Und sie ist die Basis der Primärversorgung. Ulrich Weigeldt ist überzeugt: ?Einblicke in die Allgemeinmedizin gewährleisten auch späteren Fachärzten eine bessere Kooperation mit der hausärztlichen Versorgung in der späteren Praxis.? Zudem ist eine Neuordnung der Approbationsordnung notwendig, um für den dringend benötigten Hausarztnachwuchs zu sorgen.

Neben dem Deutschen Hausärzteverband stehen die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) und die Gesellschaft der Hochschullehrer für Allgemeinmedizin (GHA) für diesen richtungsweisenden Weg. Der bundesweit agierende Deutsche Landkreistag (DLT) unterstützt die Forderung nach einem Pflichtquartal im PJ ebenfalls.

Über die Neuregelung der Approbationsordnung soll im Bundesrat am 11. Mai 2012 entschieden werden. ?Wenn wir die Stärkung der Allgemeinmedizin in der Ausbildung jetzt nicht gesetzlich verankern, verpassen wir eine einmalige Chance?, kommentiert Weigeldt. Schon jetzt sind die Lücken in der hausärztlichen Versorgung deutlich spürbar. Ein Pflichtquartal Allgemeinmedizin kann medizinischen Nachwuchs für den Beruf des Hausarztes begeistern. Allgemeinmedizin ist das einzige ausschließlich ambulant ausgeübte Fach und die Basis unseres Gesundheitssystems. Die stationäre Medizin dagegen wird in jeder ärztlichen Weiterbildung durchlaufen.

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