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Betreuung in Pflegeheimen: Zu wenig Honorar für Hausärzte

Die derzeitige Honorierung der vertragsärztlichen Leistungen in Pflegeheimen ist nicht geeignet, die medizinische Versorgung in den Heimen nachhaltig zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Oberender von der Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth. Mit Blick auf den Referentenentwurf für das Pflege-Neuausrichtungsgesetz (PNG) wies Oberender vor allem auf fehlende Anreize für Fachärzte für Allgemeinmedizin hin. So können Krankenhäuser für die ohnehin teure stationäre Versorgung von Demenzkranken erhebliche Zusatzkosten abrechnen, bei Hausärzten sind die zusätzlichen Kosten am geringsten.

Oberenders Fazit: Die Defizite der medizinischen Versorgung in Pflegeheimen sind erheblich und die damit verbundenen Probleme und Kosten für Krankenhauseinweisungen werden zunehmen, wenn nicht gegengesteuert wird. Wegen des steigenden Eintrittsalters der Heimbewohner werde deren Gesundheitszustand tendenziell schlechter. Bereits jetzt sind 70% der Heimbewohner in Deutschland zu einem Arztbesuch außerhalb des Pflegeheims nicht imstande. Oberländer forderte Honorarzuschläge für eine teamorientierte und vernetzte Haus- und Facharztbetreuung.

Außerhalb des Kollektivvertragssystems wachsen ärztliche und pflegerische Versorgung in einer neuen Kooperation zusammen. Im Januar haben der Deutsche Hausärzteverband und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) die ?Versorgungslandschaft Pflege? vorgestellt. Den Artikel über die gemeinsam entwickelten sektorenübergreifenden Versorgungslösungen in der HAUSARZT-Ausgabe 2/2012 können Sie hier nachlesen.


 Brennpunkt 2/2012

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