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KBV ? Bleibt die gleichberechtigte Vertretung der Hausärzte eine Illusion?

Die Vertreterversammlung der KBV entscheidet am 21. Mai 2012 in Nürnberg über die Stelle des hausärztlichen Vorstandes in der KBV.
Die Hausarztfraktion in der KBV ? vor allem ärztliche Vertreter ? hat sich bereits mit großer Mehrheit für die Kandidatin Regina Feldmann entschieden. Nun kursieren zunehmend Pläne, eine starke hausärztliche Vertretung auf dem Vorstandsposten für die hausärztliche Versorgung zu verhindern. Zwar haben die Hausärzte und die zu Hausärzten deklarierten Nicht-Ärzte ein gesetzlich verbrieftes Vorschlagsrecht, allerdings wurde dieses nicht an eine Mehrheitsentscheidung der Hausärzte gebunden. Damit kann auch aus den Reihen der Fraktion ein anderer Kandidat vorgeschlagen und mit den Stimmen der Fachärzte gewählt werden. Der Vorschlag, Stephan Hofmeister aus Hamburg, ist platziert.

Wird Hofmeister mit einer fachärztlichen Mehrheit gewählt, wäre die Illusion einer gleichberechtigten hausärztlichen Repräsentanz im KBV-Vorstand geplatzt. Als Ausweg kreist jetzt ein Deal, nach dem die Hausärzte Unterstützung bei der Wahl ihrer Kandidatin Feldmann bekommen, wenn sie gleichzeitig einem dreiköpfigen Vorstand und der Wahl eines weiteren Facharztes zustimmen.

Dieses Geschacher macht deutlich, dass eine hausärztliche Vertretung in der KBV nicht oder nur in einer Minderheitenposition gewünscht ist. Vor dem Hintergrund der aufgedeckten Pläne zur Fortführung rechtswidriger Honorarverteilungen zu Lasten der Hausärzte tritt die Klientelpolitik dieser Körperschaft des öffentlichen Rechts immer deutlicher zu Tage. Auch einige Facharztgruppen haben dies bereits zu spüren bekommen und beginnen, sich aus dieser Situation mit freien Verträgen zu befreien. Dabei zeigt sich, dass Hausärzte und Fachärzte hervorragend gemeinsam zukunftsweisende Versorgungsstrukturen verwirklichen können. Sollten die gesetzlichen Fesseln eines FinG mit dem § 75b Abs. 5a SGB V tatsächlich fallen und auch Abschlüsse anschließender Facharztverträge erleichtert werden, können wir eine qualitativ hochstehende gemeinsame Versorgung unserer älter werdenden Gesellschaft leisten.

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