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Mangelsituation in der hausärztlichen Versorgung wird europaweit erlebt

UEMO fordert für die hausärztliche Versorgung europaweit die Anerkennung des Facharztes für Allgemeinmedizin

Berlin, den 16.11.2012 ? Zuspitzung des Mangels an Hausärzten wird europaweit in den Hausarztpraxen erlebt. Neben längeren Arbeitszeiten müssen sich Hausärzte mit enormer Bürokratie auseinandersetzen. Qualität der hausärztlichen Versorgung ist in fast allen Mitgliedsstaaten durch die Einführung des Facharzttitels für Allgemeinmedizin nach Abschluss der spezifischen Aus- und Weiterbildung erheblich verbessert worden. Die Direktive 2005/36/EC bildet das nicht hinreichend ab, deshalb fordern die Mitglieder der UEMO im Artikel 25 den Facharzt für Allgemeinmedizin aufzunehmen.

Auf der turnusmäßigen Generalversammlung der Europäischen Vereinigung der Allgemeinmediziner (UEMO) berichten die Mitglieder von ihren Erfahrungen aus den jeweiligen Ländern und beschreiben eine Zuspitzung der Mangelsituation in den Hausarztpraxen. ?Die Kolleginnen und Kollegen in ganz Europa nehmen lange Arbeitszeiten in Kauf, um die Patienten zu versorgen, und müssen sich zusätzlich mit enormen bürokratischen Belastungen in der Praxis rumschlagen?, sagt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, auf der Eröffnungsveranstaltung der UEMO in Berlin.

Der Hausärztemangel ist zentrales Thema der diesjährigen Zusammenkunft der europäischen Hausärzte. Die Beteiligten weisen auf gestiegene Anforderungen in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung hin. ?Daraufhin haben die Allgemeinärzte Europas in allen Mitgliedsländern in den letzten Jahren ihre ärztliche Qualität stetig erheblich verbessert, gerade auch vor dem Hintergrund des ständig wachsenden Anteils der älteren Patienten?, so Weigeldt weiter. In einer Mehrzahl der EU Mitgliedsstaaten sei ein Facharzttitel nach Abschluss der spezifischen Aus- und Weiterbildung eingeführt worden.

?Um dem Hausärztemangel europaweit entgegenzusteuern, sind Änderungen in den EU Richtlinien notwendig, die einen Facharzt für Allgemeinmedizin rechtlich gleichrangig neben die bestehenden übrigen Facharztbezeichnungen  stellen?, fordert Weigeldt. Leider sind die EU-Richtlinien bislang nicht in diesem Sinne angepasst worden. Die Mitglieder der UEMO appellieren dringend an alle Entscheidungsträger im EU-Parlament, diesen längst fälligen Schritt zu vollziehen und im Rahmen der Direktive 2005/36/EC den Artikel 28 zu streichen und im Artikel 25 den Facharzt für Allgemeinmedizin einzuführen.

 Mangelsituation in der hausärztlichen Versorgung wird europaweit erlebt

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